Liebe Kolleginnen und Kollegen,
heute möchte ich Euch / Ihnen ein Netzwerk vorstellen, das mich sehr beeindruckt hat und für das ich inzwischen auch eintrete.
Mein Sportverein in Münster, Tus Saxonia, ist dem Netzwerk „Gewaltprävention und Konfliktregelung“ der Stadt Münster beigetreten. So lernte ich die „Aktion NOTEINGANG“ kennen, die gewalttätigen, antisemitischen, rassistischen, diskriminierenden Angriffen entgegentritt und zudem vorbeugend handeln möchte.
Bei Gefahrensituationen signalisiert der Aufkleber “Noteingang” Bereitschaft zur Hilfe. So wird Haltung gegen Gewalt sowie Solidarität mit den Betroffenen gezeigt und so werden Unterstützungsmöglichkeiten für mögliche Opfer geschaffen.
Mit dem Aufkleber sollen alle Menschen angesprochen werden, die in Bedrohungs- oder Gewaltsituationen Schutz benötigen. Jeder Mensch kann in eine Situation geraten, in der er Hilfe benötigt. Gut ist es dann, zu wissen, wo man Hilfe bekommt. Hilfeleistung für Menschen in Not ist Bürgerpflicht und eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Oft gerät dies in Vergessenheit.
Die Aktion NOTEINGANG sucht ständig neue Bündnispartner, um an Haus-, Laden-, Werks-, Dienststellentüren usw. den DIN A 5 Aufkleber anzubringen.
Ich bin 2. Vorsitzender des Sportvereins TUS Saxonia Münster, mein Sportverein an der August-Schepers-Straße ist seit dem 05. März 2016 ein „Noteingang“. Sowohl in der Umgebung als auch direkt auf unserer Sportanlage bieten wir unsere Hilfe an.
Das bedeutet auch: zahlreiche Ehrenamtliche, darunter Spieler*innen, Trainer*innen, Betreuer*innen, Abteilungsleiter und Vorstand, haben sich professionell zur Gewaltprävention und in der Betreuung von Opfern von Konflikten und Gewalt schulen lassen. In den Schulungen lernt man, selbstbewusst mit Gewalt- und Konfliktsituationen umzugehen. Unter anderem wurde uns vermittelt, wie klassische Kommunikationskanäle – zum Beispiel Körpersprache und/oder Stimme – in Stress- und Konfliktsituationen wirksam eingesetzt werden und so Menschen in ihren Handlungen beeinflusst werden können.
Dieses Handwerkszeug hat uns , den Sportverein “Tus Saxonia Münster”, ermutigt, ein klares Bekenntnis abzugeben, Menschen in Not zu helfen und uns klar gegen Gewalt zu positionieren. Geschult wurden unsere Vereinsmitglieder durch Michael Geringhoff und Kirsten Rolf vom Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung, Münster.
Bei allen Emotionen: Gewalt hat auf dem Sportplatz nichts verloren!
Auf unserem, direkt am Kanal gelegenen Sportgelände, bieten wir jederzeit Schutzsuchenden eine sichere Zuflucht.
Wir sind der Meinung, dass hinter der Aktion mehr als eine offene Tür und ein Aufkleber am Eingang stehen sollte. Bei dieser Aktion geht es darum, deeskalierende Strategien einzuüben, Zivilcourage und Solidarität zu entwickeln, zu stabilisieren und öffentlich zu machen.
In Münster gibt es inzwischen 68 Institutionen mit einem „Noteingang“, der durch einen Aufkleber am Eingang kenntlich gemacht wird.
Sportvereine gehören allerdings noch selten dazu. Mein und das Bestreben des Vereins ist es, der Jugend des Tus Saxonia Münster und allen anderen eine gewaltfreie Zukunft vorzuleben.
Mein Wunsch wäre es, das nicht nur mein Verein sondern auch mein Arbeitgeber mit vielleicht einigen Standorten ein „Noteingang“ wird und dieses Netzwerk unterstützt.
Ich danke Euch/Ihnen für das Interesse.
Ralf Feldhaus
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