Hi, ich bin Gesa und seit jetzt drei Jahren studiere ich Kommunikationsmanagement an der Hochschule Osnabrück am Campus Lingen. Theoretisch hätte ich schon fertig sein können mit meinem Studium, mir fehlten nur noch neun Wochen Praktikum. Das war mir aber zu wenig!
Um ein bisschen mehr Zeit für meine Zukunftsplanung zu gewinnen und auch, um nochmal in eine ganz andere Fachrichtung reinschnuppern zu können, bewarb ich mich bei Westfalen auf ein sechs monatiges Praktikum im Bereich Eventmarketing. Als ich im Februar meinen ersten Tag hatte, freute ich mich wie verrückt auf tolle Events wie Grillmeisterschaften, Staplercups und Fachmessen der unterschiedlichsten Themenbereiche. Wie sich der ein oder andere vielleicht schon denken kann, kam es dann doch etwas anders: Corona klopfte an die Tür.
Nach nur einigen Wochen im Unternehmen bekam ich furchtbare Angst, mein Praktikum früher beenden zu müssen, weil durch die Absage aller Events kaum noch Aufgaben im Eventmarketing anstanden. Doch ich hatte mich getäuscht – und zwar ordentlich!
Durch großartige Kollegen und Kolleginnen fing mein Praktikum ab Beginn der Corona-Krise eigentlich erst richtig an. Nachdem ich das erste Mal in meinem Leben ins Home-Office umgezogen war (ich wusste nicht, wie dunkel meine Wohnung und wie unbequem mein Schreibtischstuhl sein kann), zeigte sich, in was für einer wundervollen Abteilung ich gelandet war. Täglich riefen Kollegen und Kolleginnen an, um sich zu erkundigen, wie es mir mit der Situation gehen würde. Meine Aufgaben häuften sich von Tag zu Tag, sodass der Gedanke, ich könnte dank Corona nichts zu tun haben, doch sehr lächerlich erschien. Außerdem öffneten sich mir die Türen in eigentlich alle Bereiche des Marketings (nicht „nur“ Event und Offline), sodass ich wohl das vielfältigste Praktikum aller Zeiten absolvieren konnte und so viel Neues gelernt habe, dass ich einen zehnseitigen Aufsatz darüber verfassen könnte.
Es zeigte sich, dass man auch am Telefon Menschen kennen lernen und Teil eines Teams werden kann. Auch wenn ich meine Kollegen vor der Zeit im Home Office noch recht wenig kannte, wurde mir über die Zeit klar, dass ich den Tag, an dem ich sie alle in echt im Büro wieder sehen konnte kaum erwarten konnte – auch wenn das bedeutete, dass ich wieder regelmäßig die Stunde von Lingen nach Münster pendeln müsste.
Nach ungefähr zwei Monaten Home-Office war es dann so weit: An zwei bis drei Tagen in der Woche durften wir in festen (strikt voneinander getrennten) Teams wieder im Büro arbeiten. Auch wenn ich in der kleineren Gruppe gelandet war, merkte ich wie gut es tat, alle wiedersehen und hören zu können. Auch wenn mir die Arbeit in einem Großraum-Büro lange schwergefallen ist, der beschäftigte Geräuschpegel hat mir im stillen Home-Office doch gefehlt.
Diesen Beitrag schreibe ich nun zwei Tage vor meinem letzten Tag bei Westfalen. Ich denke, es ist normal ein Praktikum unsicher und vielleicht auch mit einigen Zweifeln zu beginnen: Schaffe ich das? Nerve ich die Kollegen, wenn ich zu viele Fragen stelle? Bin ich am Ende nur ein Klotz am Bein?
Ich denke auch, dass es nicht normal ist, ein Praktikum völlig ohne diese Unsicherheiten und Zweifel zu beenden, aber in meinem Fall ist es so. Meine Kollegen hätte ich niemals nerven können, auch wenn ich es sehr intensiv versucht habe 🙂 . Keine Aufgabe war zu schwer, weil es immer die passende Hilfestellung gab und jeder stets ein offenes Ohr hatte. Ein Klotz am Bein war ich (vermutlich) auch nicht, denn in meinem Abschlussgespräch bekam ich das schönst mögliche Feedback: Ich war keine Praktikantin, sondern ein Teammitglied. Und genau so fühlt sich jetzt auch mein Abschied an…
Vielen Dank an alle für die schöne, lehrreiche Zeit und hoffentlich sehen wir uns irgendwann irgendwo wieder 😊
Eure Gesa
Hi Gesa,
das klingt wirklich aufregend und spannend, gerade für dich als Praktikantin. Es ist immer wieder schön zu lesen, das auch neue Teammitglieder in unserer Familie sich wohlfühlen in den turbulenten Zeiten.
Alles Gute für dich und deine nächsten beruflichen Schritte und bleib immer gesund und sauber. 😉
Jens
Hi Jens,
Danke für die Wünsche! Die Westfalen sind einfach ein tolles Team und ich hoffe, dass ich irgendwann nochmal zurückkommen kann.
Viele Grüße, Gesa