Liebe Leser und Leserinnen,
ich bin Katrin von Poblotzki und seit Januar 2019 bei Westfalen in der Personalabteilung tätig. Was mich in meinem Berufsleben antreibt: Menschen und damit auch das Unternehmen voran zu bringen, sie weiter zu entwickeln und wachsen zu lassen. Das ist meine Aufgabe als Leiterin der Ausbildung bei Westfalen und diese Aufgabe bereitet mir sehr viel Freude.
Derzeit allerdings arbeite ich – wie viele von uns – unter sehr besonderen Umständen.
Es ist schon merkwürdig, den Kollegen nur noch mit Abstand zu begegnen. Noch merkwürdiger ist es, die Hälfte der Kollegen derzeit gar nicht um sich zu haben. Unsere internen Präventionsmaßnahmen sehen vor, dass unsere Abteilung nur zur Hälfte anwesend ist und sich die beiden Gruppen nicht begegnen. Es ist eine Herausforderung für uns alle, den Arbeitsplatz ständig zu wechseln, nicht nur technisch, sondern auch emotional.
Für manche ist es sogar besonders schwer, überhaupt konzentriert mehrere Stunden zu arbeiten. Dazu gehören beispielsweise mein Mann und ich. Wir haben zwei Kinder im Kindergartenalter, die nun den ganzen Tag zu Hause sind. Für uns die Herausforderung, dass wir in Summe ca. 15 Stunden Arbeitszeit pro Tag in optimaler Weise so verteilen, dass einer arbeitet und der andere sich um die Kinder kümmert. Denn auf Dauer sind Netflix und Kekse nicht die optimalsten Babysitter. Die Verteilung ist sportlich und sie gelingt nicht immer. Denn glücklicherweise arbeiten wir beide nicht allein, sondern mit Kollegen zusammen. Das bedeutet, dass Zeiten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden nicht immer mit den Kollegen gemeinsam genutzt werden können. Und so kommt es durchaus vor, dass wir arbeiten und unsere Kinder während dessen dabei sind.
Hinter meinem Rücken wurden schon die Streusel aus der Küchenschublade gemopst, genascht und auf dem Boden verteilt…..herrlich, wie diese kleinen, bunten Zuckerkügelchen auf den Fliesen hüpfen und sich in wenigen Sekunden verbreiten, wie dieses Coronavirus in der Bevölkerung.
Ein Beispiel, das vielleicht deutlich macht, wie unser Haushalt langsam im Chaos versinkt. 🙂
Also: Es muss auch beim mobilen Arbeiten flexibel reagiert werden.
Ich bin und bleibe zwar der Einstellung: Mobil von zu Hause arbeiten bedeutet nicht, dass das eine gute Form der Kinderbetreuung ist. Jedoch – besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Denn was sollen wir tun, wenn nur wir Eltern uns kümmern dürfen und sollen?
Und deshalb ist mein Team nun regelmäßig zu Gast in meinem Esszimmer. Im Gegenzug besuche ich mein Team im Arbeitszimmer, auf dem Sofa, im Wohnzimmer und sonst wo. Dabei springen Kinder, Katzen, Hunde und Ehemänner durch das Bild. Wenn mein Sohn Justus bei mir auf dem Schoß sitzt und meine Kollegin Tanja während der Besprechung einen Luftballon aufbläst, sorgt das natürlich nicht nur bei Justus für Belustigung. Jetzt könnte man das als störend und als Ablenkung abstempeln. Aber eigentlich ist es gerade in dieser Zeit doch eine schöne Möglichkeit, den Kollegen ein Stück näher zu kommen. Obwohl sie so weit weg sind. 🎈 Das ist eben Familienunternehmen einmal anders. Familienunternehmen spürbar.
Wer weiß, was alles in der nächsten Zeit noch passiert. Wer weiß, wie lange die Krise andauert und welche Auswirkungen sie auf uns alle haben wird.
Uns allen wünsche ich dabei Zusammenhalt in der Familie.
Viele Grüße
Katrin von Poblotzki
Liebe Katrin,
welch wunderbarer Blogbeitrag zur aktuellen Lage! Chapeau! Und in der Tat: Ich habe schon viele spannende Wohnungen in den Videocalls sehen dürfen und Kinder, Ehemänner und Ehefrauen der Kollegen “kennengelernt”. Irgendwie wächst man menschlich zusammen und begreift nochmal ganz anders: Ja, wir sind alle nicht nur Funktion, sondern alle auch Privatmenschen…Irgendwie auch schön…Trotzdem bin ich froh, nach der Krise den ein oder anderen Kollegen wieder drücken zu können 😉
Bleib gesund!